Kerala
Wo setzt sich Dach überm Kopf ein?
Die Organisation Dach überm Kopf konzentriert ihre Hilfe auf die großflächig ländlichen Gegenden mit vielen Arbeitslosen und unter der Armutsgrenze lebenden Einwohnern im Bundesstaat Kerala in Indien. Es handelt sich dabei um Hilfe zur Selbsthilfe, da Dach überm Kopf Grundlagen schafft, auf die die Bevölkerung vor Ort selbst aufbauen kann.
Über Kerala
Der Bundesstaat Kerala, mit der Hauptstadt Thiruvananthapuram, ist an der südlichen Spitze Indiens gelegen und grenzt westlich an das Arabische Meer. In Kerala leben über 33 Millionen Menschen in größtenteils ländlich weitläufigen Gebieten die dicht mit Kokospalmen besiedelt sind. Das Klima ist ganzjährlich tropisch mit nur geringen Temperaturschwankungen und wird hauptsächlich durch den Monsunregen beinflusst. Dieser setzt jedes Jahr Anfang Juni ein und dauert bis Ende Oktober. Er bringt ergiebige Niederschläge mit sich, die immer wieder Gebiete überschwemmen und Wohnhütten der armen Bevölkerungsschicht, und damit deren Lebensgrundlage, zerstören.
Die Bevölkerung in Kerala ist religiös gemischt, besteht aber im Vergleich zu ganz Indien aus der höchten Anzahl an Christen. Auch wenn die arme Bevölkerungsschicht kaum Chancen für eine Ausbildung hat, ist der Anteil der Lesen und Schreiben kann mit über 90% glücklicherweise sehr hoch. So verfügt die arme Bevölkerungsschicht zumindest über die Grundlage und Voraussetzung für eine darauf aufbauende Ausbildung.
Die Bevölkerung Keralas ist hauptsächlich in der Landwirtschaft und im Fischfang tätig. Über 85% der Fläche Keralas wird landwirtschaftlich genutzt. Im industriellen Wachstum hinkt Kerala allerdings den anderen indischen Bundesstaaten und der Gesamtentwicklung Indiens deutlich hinterher. Durch eine konsequente Agrarreform und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, auch mit Hilfe ausländischer Hilfsorganisationen, konnte in den letzten Jahren die Bildung von Slums größtenteils verhindert werden. Allerdings leben nach wie vor viele Einwohner unterhalb der Armutsgrenze weit über die ländlichen Gegenden verteilt und werden nicht zu den Slums gezählt. Die schwache Industrie und eine stagnierende Weiterentwicklung bescheren Kerala allerdings nach wie vor eine der höchsten Arbeitslosenraten in Indien. Kerala versuchte in den letzten Jahren diesen Arbeitslosenraten mit Tourismus entgegen zu wirken, zumal Kerala eine der schönsten und natürlichst erhaltenen Landschaften Indiens besitzt. Die gut verdienende Bevölkerungsschicht bezieht ihre Einkommen größtenteils aus dem Ausland.
Im Vergleich zu einem modernen Staat gibt es in Kerala keine typischen großen abgegrenzten Städte. Die Bevölkerung ist in viele kleine Streusiedlungen, mit einzelnen Gebieten höherer Bevölkerungsdichte, verteilt, die als Städte gezählt werden. Größere Städte gibt es nur sehr wenige. Die größte Stadt Keralas ist ihre Hauptstadt Thiruvananthapuram mit 750.000 Einwohnern. Millionenstädte gibt es in Kerala keine. Die wenigen größeren Städte verfügen über eine gute und teils moderne Infrastruktur, allerdings gibt es keine soziale Unterstützung für die vielen Arbeitslosen oder sozial Schwachen die unterhalb der Armutsgrenze leben.
Kerala erzeugt Strom zum überwiegenden Teil aus Wasserkraft und den Rest aus Erdwärme. Allerdings ist es nicht möglich den kompletten Strombedarf der Bevölkerung zu decken, deshalb treten täglich Stromausfälle auf. In vielen ländlichen Gegenden verfügt die arme Bevölkerungsschicht die in Wohnhütten lebt über keine Anbindung an das Stromversorgungsnetz.